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Channel: In der Natur unterwegs
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Familientipp: Schlitteln am Furkapass


Im Dienste der Vögel

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Wir nahmen wieder an einem Anlass teil des Vogelschutzvereins. Jedoch sind wir "fremd gegangen", denn er wurde vom NV Gontenschwil. Thema war die Nistkastenreinigung.
Draussen unterwegs

Bevor es ins Feld ging, kriegten wir noch eine Theorie im Feuerwehrlokal. Peter Hirt, der Präsident des NVG, zeigte uns unterschiedliche Nisthöhlen. Im altbekannten Nistkasten brüten Arten wie Kohlmeise, Blaumeise, Feld- und Haussperling. Kohlmeisen verwenden für die Auspolsterung Gras, Moos und Federn. Die Blaumeise baut ein noch feineres Nest.
Nest einer Blaumeise
Die Spatzen bauen ein gröberes Nest aus Heu und Polstern es mit Hühnerfedern aus. Mit wesentlich weniger Material kommt der Mauersegler aus. Er baut nur gerade so viel, dass die Eier nicht davon rollen. Für ihn ist es auch nicht einfach, an Nistmaterial zu kommen, er fängt alles im Flug.
Nest des Mauerseglers
Der Wald- und der Gartenbaumläufer nistet hinter Rinden. Auch für diese Vögelchen gibt es Nisthilfen in Form eines Rindenstückes.
Nisthilfe für Garten- und Waldbaumläufer
Nach diesem Theorieblock gingen wir an die frische Luft. Auf dem Weg zu einem Baumgarten in der Nähe entdeckten wir unter der Brücke über den Dorfbach eine Wasseramsel. Diese brütet hinter Wasserfällen, wo die Brut geschützt ist. Nahrung sucht auf dem Grund des Baches, auch im Winter. Brrrr! Sie zählt zu den wenigen Singvögeln, die tauchen. Im Baumgarten zeigte uns Peter Hirt, wie man die Nistkästen reinigt. Dazu braucht es einen langen Stab mit einem Henkel, um den Nistkasten herunterzuholen und einen Spachtel, um den Kasten zu reinigen, mehr nicht. Ein Kasten, den er herunter nimmt, hat einen speziellen Inhalt:

Wer nistet da in Spänen und Holzmehl? Es ist der Kleiber, der auf den Bäumen wie ein Specht aufwärts, aber im Gegensatz zu diesen auch kopfüber abwärts klettert. Wir untersuchen noch einige Kästen, in den meisten schienen Meisen zu Hausen.
Vielen Dank an Peter Hirt für die lehrreichen zwei Stunden.

Auf historischen Pfaden zur Belchenflue

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Das milde Winterwetter veranlasste uns einmal mehr, statt auf Skitour auf eine Wanderung zu gehen. Wir machten dort weiter, wo wir vor gut einem Monat (fast) aufhörten (siehe hier), auf dem Hauenstein, und wanderten auf die Belchenflue und durch die Tüfelsschlucht nach Hägendorf.
Aussicht oberhalb des General-Wille-Hauses
Nachdem uns der Chauffeur auf dem Hauenstein endlich ausstiegen liess ("Ach, ihr wollt hier aussteigen?"), konnten wir unsere Wanderung starten. An Bauernhöfen vorbei, durch hügeliges Gelände, erreichten wir bald den Wald.

Und wir bekamen einmal mehr den Vorteil von Laubbäumen vor Augen geführt: Im Sommer sorgen sie für Schatten und Kühle, im Winter lassen sie die Sonne durch, was wir jetzt sehr zu schätzen wussten. Unser Biologe prüfte die Mutter, er zeigte irgendeinen kahlen Ast, sie musste dann sagen, was für ein Baum oder Strauch das ist. Und erhielt nach der Auflösung (meistens wusste sie es nicht) auch gleich noch ergänzende Informationen geliefert. Mir erwächst da harte Konkurrenz im eigenen Hause.
Der Vorteil vom Winterwandern hier ist ja, dass man alleine unterwegs ist. Mutterseelenalleine. Bis zur Challhöchi, das war immerhin eine Stunde Wanderzeit, begegneten uns gerade mal zwei Personen. Bei diesem Übergang fielen uns zwei Sachen auf: Zum einen ragten vom Berg her kommend mehrere Reihen Eisenbahnschwellen aus dem Boden, zum anderen war oben am Waldrand ein Chalet. Eine eigenartige Lage für ein Ferienhaus oder so. Beim genaueren hinsehen fiel uns auf, dass die Balken und Fenster bloss aufgemalt waren, das ganze Haus aus härtestem Beton bestand: Ein Bunker, getarnt als Häuschen. Willkommen bei der Fortifikation Hauenstein. Diese wurde während des Ersten Weltkrieges erbaut und bestand aus Bunker, Schützengräben und anderen Bewehrungen. So sollte verhindert werden, dass weder die Deutschen noch die Franzosen eine Umgehung der feindlichen Linie über die Schweiz vornehmen konnten. Im Zweiten Weltkrieg kamen die Panzersperren hinzu.
Auf der Challhöchi
Blick durch den Wald aufs Mittelland
Panzersperre
Panzersperre und Bunker
Von der Challhöchi her wechselte der Charakter von Einsamkeit zu Trubel. Kein Wunder, konnte man doch bis hier hin mit dem Auto fahren und dann schnell auf die Belchenflue steigen. Wir liessen uns aber nicht abschrecken, wir wanderten weiter. Unterwegs holten wir noch schnell einen Geocache, der natürlich bei einem Bunker versteckt war. Wir passierten das General-Wille-Haus, das im Winter von der SAC-Sektion Olten bewirtet wird, kamen an den Wappen vorbei, die die verschiedenen Militäreinheiten hinterlassen hatten, bis wir die Belchenflue erreichten.











Dort, hinter einer Kurve, entdeckten wir ihn dann auch: Den Winter. Ganz scheu versteckte er sich vor der Sonne und wagte sich nicht hervor. Wir erklommen über eine Treppe die Spitze der Belchenflue, welche in den Weltkriegen als Beobachtungsplattform diente und entsprechend zurechtgesprengt wurde. Man genoss von hier wirklich eine hervorragende Aussicht: In den Schwarzwald, ins Mittelland und die Alpen schienen auch nicht fern. Wir konnten uns kaum satt sehen. Irgendwann machten wir uns trotzdem an den Abstieg, nicht aber ohne vorher noch eine Pause einzulegen unterhalb des Gipfelfelsens.
Hier hat sich der Winter versteckt

Blick ins Baselbiet und den Schwarzwald
Aussicht nach Norden...
...und in die Alpen

Nach der Pause machten wir uns auf zum nächsten Ziel: Der Tüfelsschlucht. Wieder begegneten uns viele Leute, die von irgendwelchem Parkplatz her aufstiegen. Erst als wir mal nicht autogerecht abbogen, waren wir wieder alleine. Am Alterszentrum und Restaurant Allerheiligenberg (dieses hatte aber geschlossen) vorbei, erreichten wir bald besagte Schlucht. Dies war keine wilde Sache mit steil aufragenden Felswänden, sondern eher ein munter sprudelndes Bächlein, das sich durch ein Tobel zwängte. Schön war es allemal. Nach der Querung der Strasse erreichten wir den zweiten Teil der Schlucht, wo es schon mehr Wände und Brücken und Stege über den Bach hatte.






Aus dem Bächlein wurde inzwischen ein Bach, der mal ruhig dahinplätscherte, mal sich tosend über Steilstufen stürzte. Unterhalb eines Wasserfalls hatten sich kreative Köpfe ausgetobt: Steinmann reihte sich an Steinmann. Sie schienen zum Teil der Schwerkraft zu trotzen und man fragte sich, warum die überhaupt noch stehen. Auch im Winter ist es hier noch ziemlich grün (vorausgesetzt, es hat keinen Schnee) wegen dem vielen Moos und den Hirschzungen. Nein, Hirschzungen sind keine abgetrennten Körperteile, sondern eine Farnart (Asplenium scolopendrium L.). Während man sie andernorts selten sieht, sind hier ganze Hänge bedeckt damit. Allmählich erreichten wir das Ende der Schlucht und somit auch Hägendorf und das Ende der Wanderung. Es passte, denn verpassen tut man nichts in Hägendorf. Wir mussten nur ein paar Minuten warten, bis uns der Zug mitnahm.




Info

Strecke: Hauenstein - Belchenflue - Tüfelsschlucht - Hägendorf
Anfahrt: Von Olten mit dem Bus nach Hauenstein
Rückfahrt: Von Hägendorf mit dem Zug nach Olten
Distanz: 16 km
Wanderzeit: 4 1/4 Stunden
Schwierigkeit: T1
Einkehren: Allerheiligenberg
Wissenswertes: Wer wissen will, wie diese eigentlich liebliche Schlucht zu ihrem teuflischen Namen kam, kann dies hier nachlesen: http://www.tüfelsschlucht.ch/ (für diejenigen, die des Schweizerdeutschen nicht mächtig sind, würde ich auch die Übersetzung liefern:-). 
In der Schlucht herrscht ausdrücklich ein Bikeverbot, was die Kinder murrend zur Kenntnis nahmen.
Informationen zur Festung Hauenstein: http://www.belchen-schweiz.ch/Fortifikation-Hauenstein.htm

Zum neuen Jahr

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Wir würden uns freuen, wenn ihr uns auch im nächsten Jahr wieder virtuell begleitet (oder gar real?). Wir hoffen auf wiederum viele Familienabenteuer und Naturerlebnisse zu Fuss, auf den Skis und auf den Bikes in den Bergen, im Jura und im Mittelland.

Familientipp: Iglu bauen mit der Familie

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Im Januar-Heft 2015 des Wandermagazin SCHWEIZ ist die Reportage über den Transa-Igluevent erschienen:
Ich bin übrigens auch mal auf einem Bild drauf, meine Frau hat sich als Fotografin betätigt :-)

Der Anlass findet auch dieses Jahr wieder statt, und zwar am 28. Feburar/1. März. Mehr dazu findet ihr hier.



Wer das Heft nicht mehr findet am Kiosk, kann es hier bestellen:
http://rothus-verlag.ch/shop.php?menuid=77&produkt_id=154

Und zum Schluss noch meine persönlichen Eindrücke:
http://urskyburz.blogspot.ch/2014/03/touristischer-zweitwohnungsbau-ganz.html

Familienbande am Lawinenkurs

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Der alljährliche Lawinenkurs des SAC Homberg fand über das zweite Januarwochenende statt. Der Plan war, in den Flumserbergen auf den Maschgenkamm zu fahren per Bahn, dann Abfahrt und Wiederaufstieg in die Spitzmeilenhütte, am zweiten Tag eine kleine Anwendungstour. Gekommen ist es dann anders.
Start bei der Prodalp

Wir besammelten uns bei der Talstation der Maschgenkammbahn. Leider prangte dort ein Schild: Bahn ausser Betrieb wegen zuviel Wind. Der Kursleiter musste schnell umdisponieren. Ein Bus fuhr uns hinunter nach Tannenheim, wo wir mit der Gondelbahn zur Prodalp fuhren. Standesgemäss kehrten wir im dortigen Restaurant ein und genossen den Kaffee, während der Kursleiter über den weiteren Verlauf orientierte. Die Strecke verlängerte sich nun um einige Kilometer, was sich dann noch auswirken soll. In Gruppen brachen wir auf, unsere war eine familieninterne Sache: Ich mit meiner Familie, mein Onkel und mein Cousin, der Kursleiter, der ebenfalls verwandt ist, begleitete uns, sein Cousin führte unsere Gruppe. 



Wir folgten dem Winterwanderweg. Es war warm, Wasser floss über den Weg, wir mussten Pfützen durchqueren. Auf dem gemütlichen Weg konnten wir ausgiebig plaudern. Darob vergassen wir beinahe die Pause, unsere Kinder erinnerten uns aber daran. Nach der Stärkung war nun eine Lektion LVS-Suchen angesagt. Jeder suchte mindestens einmal ein Gerät, einige versuchten es mit zwei vergrabenen Geräten. 





Weiter ging es nach Fursch, wo wir nochmals rasteten, bevor der Weg anstieg. Die Sonne war inzwischen verschwunden und beleuchtete nur noch die Berge der Alvierkette auf der anderen Talseite. Am Himmel bildeten sich immer neue Wolkenbilder, auch die irisierenden Wolken sahen wir, von denen es jede Menge Bilder auf dem Zwischennetz gab. Je höher wir stiegen, desto heftiger wurde Wind, bis er oben zum Sturm ausartete. Wir mussten immer wieder anhalten, um nicht umgeblasen zu werden. Trotzdem warfen Böen von über 100 km/h die Kinder ab und zu um. Ein Grund zum Jammern und Quengeln? Nein, nichts dergleichen. Stoisch ertrugen sie diese Naturgewalt. 








Es wurde immer dunkler, die Hütte war noch nicht in Sicht. Zum Glück markierten neonfarbene Pfosten den Weg. Immer, wenn wir dachten, nach der nächsten Kuppe kommt die Hütte, kam bloss die nächste Kuppe. Hier drängte sich eigentlich die berühmt-berüchtigte Kinderfrage "Ist es noch weit?" auf, aber nein, einfach weitermarschieren. Endlich leuchteten die Fenster der Spitzmeilenhütte in die Dunkelheit. Gutgelaunt betraten wir die Hütte und freuten uns aufs Essen. Eigentlich wäre noch ein Theorieblock angesagt gewesen, aber eine Gruppe fehlte noch. Kurz vor dem Nachtessen traf sie ein. 



Der Theorieblock wurde auf den nächsten Morgen verlegt, das Wetter lud geradezu ein. Der Sturm wütete immer noch, hinzu kamen jetzt aber noch Schnee und Nebel. Die Theorie klärte uns über die Wildschutzgebiete und deren Bewohner auf. sehr interessant. 


Trotz dem Wetter mussten wir mal wieder raus, dem am nächsten Tag sollten ja wieder die meisten zur Arbeit oder zur Schule. Gut eingepackt stellten wir uns dem Sturm entgegen. Es schneite waagrecht, die Skibrillen (jedenfalls meine) füllten sich allmählich mit Schnee. Aber noch selten war ich so froh um das Ding. Wir folgten wieder den Pfosten, auch um diese waren wir extrem froh, sonst hätten wir nach Kompass marschieren müssen (oder nach meinem GPS, was die Sache wieder etwas einfacher gemacht hätte). Endlich hatten wir das Auf und Ab hinter uns, wir konnten die Felle in einem windstillen Moment abziehen und im Rucksack verstauen. Die Abfahrt war besser als gedacht, Pulverschnee statt Bruchharst. In Fursch kehrten wir in einem Beizli ein und genehmigten uns etwas Warmes. Nach dieser Stärkung lag noch der Gegenanstieg hoch zum Sessellift vor uns. Das ging nun aber einfacher, hier unten blies der Wind nicht mehr so stark. Mit dem Lift erreichten wir doch noch den Maschgenkamm, wo wir gleich wieder das Restaurant ansteuerten. Die Schlussabfahrt zur Tannenbodenalp war gar nicht übel, hatte es doch jetzt ordentlich Pulverschnee auf den Eistafeln.
Und mit der Abfahrt endete auch der Kurs. Eigentlich machten wir nicht viel Lawinenausbildung, trotzdem war es sehr lehrreich. Ich war jedenfalls noch nicht oft bei einem solchen Sturm unterwegs. 



Und mein persönliches Fazit? Es war schreckliches Wetter, ein grauenhafter Sturm, aber es war irgendwie - geil! Danke an Dani Forrer für die wie immer perfekte Organisation und die hervorragend gemeisterte Improvisation.


Sport und Erholung im Lötschental

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Für die Skiferien 2015 suchten wir einen Ort, der folgende Bedingungen erfüllt: Skifahren, Langlaufen und Skitouren sollen möglich sein. Diesen Ort fanden wir in Blatten im Lötschental. Beim Chalet "Heidi", unserer Unterkunft, führte die Loipe gleich ein paar Meter daneben vorbei, mit dem Postauto waren wir im Nu in Wiler, um auf der Lauchernalp Ski zu fahren. Nur die Skitouren mussten wir wegen den Verhältnissen - zuerst zu wenig Schnee, dann zu viel, obendrein ständige Windverfrachtungen - streichen.
Langlaufen vor imposanter Kulisse: Lötschenlücke, Sattelhorn, Schinhorn
Das Lötschental ist sehr gut erreichbar per ÖV. Entspannt geniessen wir die Anreise. Durchs Mittelland, dem Thunersee entlang und das Kandertal hoch. Fast ein wenig schadenfreudig schauen wir auf die Autos, die immer wieder irgendwo stehen. Gleich nach dem Lötschbergtunnel, in Goppenstein, steigen wir ins Postauto um und fahren bis zur Endstation in Blatten. Schnee ist allerdings noch Mangelware, die Südhänge sind zum Teil noch braun. Aber die Szenerie ist grossartig: Das ursprüngliche Blatten mit den wunderschönen Walliser Häusern, dann die Lötschenlücke, das Sattelhorn und das Schinhorn. Und gleich über dem Dorf thront der Fast-Viertausender Bietschhorn. Da fühlt man sich gleich zu Hause.
Das Bietschhorn im Abendlicht
Wir werden von den Vermietern herzlich empfangen. Nachdem wir uns eingerichtet haben, unternehmen wir einen Rundgang durchs Dorf und schmieden Pläne. Wir wollen sicher mal ausprobieren, wie das so ist mit Langlaufen, ob das den Kindern gefällt.

Langlaufen: Etwas für Kinder?

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Postauto nach Wiler und mieten die Ausrüstung für zwei Tage. Klassische Langlaufskis mit Schuppen als Steighilfe, Stöcke und Schuhe. Mit unseren Skihosen und Rucksäcken sind wir natürlich stylemässig völlig unten durch, dafür top motiviert. Die Kinder freuen sich über das Gewicht der Skis, verglichen mit ihren Tourenskis wiegen diese fast nichts. Wir starten beim Sportplatz in Wiler auf der Loipe. Als "erfahrener" Langläufer, der vor bald 30 Jahren schon mal im Schulfernsehen gesehen hat, wie man es macht, will ich den Kindern noch Tipps geben. Aber ach je, schon fahren sie mir juchzend davon. "Gebt mir zwei Latten, und ich fahre überall runter", ist deren Credo. Also ungern scheinen sie nicht mitzumachen. 


Wegen dem Schneemangel gibt es auch tückische Passagen...
...die nicht immer sturzfrei bewältigt werden
Im Gegensatz zum Engadin oder Goms, den beiden grossen Langlaufzentren der Schweiz, ist das Gelände eher coupiert und immer wieder müssen kleinere Anstiege bewältigt werden. Aber die Strecke ist wunderschön: Die Loipe führt entlang der Lonza. Die Steine sind mit Eis umkränzt, eine Wasseramsel schwirrt über das eiskalte Wasser, im Hintergrund erspähen wir wieder die Lötschenlücke.

In Steigungen muss man kürzere Schritte nehmen, damit der Ski im Schnee greift. Das haben die beiden schnell begriffen, besonders der Jüngere. Mit kleinen Tippelschritten erklimmt er jeden Anstieg spielend. Schon nach etwa einer Stunde sind wir wieder in unserer Wohnung. Die Kinder haben aber so Spass daran, dass sie noch ein paar Mal hinter dem Haus hoch steigen und wieder runter fahren, auch durch den tiefen Pulverschnee.



Dass dies nicht immer ohne Sturz geht, zeigt dieses Video:

Am Nachmittag begeben wir uns auf die Runde hinter dem Dorf. Die Sonne scheint zwar, aber es stürmt zwischendurch immer wieder. Dort sind dafür Spuren für den klassischen Stil, also den Diagonalschritt, angelegt. Die Runde ist ideal, es gibt flache Gleitstücke, Abfahrten und Aufstiege, bestens geeignet, um sich an die schmalen Latten zu gewöhnen. Da spricht uns ein anderer Sportler an: "Sind diär vom Chalet Heidi?". Äh. Sieht man uns das an? "I bin öie Skilehrer more." Ach so, das ist Martin, der Langlauflehrer, der uns vermittelt wurde von der Skischule Cool School. Sehr sympatisch, wir können uns also auf den morgigen Tag freuen.











Immer wieder werden wir durch Böen durchgeschüttelt. Einmal sehe ich, wie eine Windhose genau auf meine Frau und den Älteren zusteuert. Faszinierend (gemacht hat es ihnen natürlich nichts). Nun wollen wir unseren Radius etwas ausdehnen und steigen auf Richtung Fafleralp, allerdings nur einige hundert Meter. Eine wunderbare, ruhige Landschaft. Lärchenwald, Berge, Schnee. Was will man mehr? Müde und glücklich kehren wir wieder zurück in unsere Wohnung.









Unterrricht beim Profi

Am nächsten Tag treffen wir uns mit Martin, dem Langlauflehrer. Es schneit stark, eigentlich würde man da lieber am Cheminée in der Wärme bleiben und dem Schneegestöber zuschauen. Nicht so wir, wir freuen uns über die weisse Pracht. Wie bei jeder Sportart muss man sich zuerst aufwärmen. Mit Hin- und Hergleiten, Armen kreisen und Sprintübungen erreichen wir dieses Ziel. Er erklärt uns die Funktionsweise der Skis, die verschiedenen Techniken und so weiter. Aber genug der Theorie, wir wollen los. Gleiten, Diagonalschritt, Doppelstockschlag, alles wird geübt. "Ihr steht aber nicht wirklich das erste Mal auf Langlaufskis, oder?" fragt Martin. Äh, doch, zumindest die Kinder, und bei mir sind es auch schon zwanzig Jahre her, seit ich das letzte Mal auf schmalen Latten stand. Der Wind ist heute schwächer, dafür schneit es, so dass die Loipe schon bald zugedeckt ist.






Wenn man aufsteigt, muss man auch wieder runterfahren, jedenfalls oft. Dieser Binsenweisheit gehorchend üben wir also auch die Abfahrt. Zuerst gibt es eine Trockenübung, die korrekte Position muss beherrscht werden. Danach sausen wir runter. Was bei den Profis schon wacklig aussieht, ist es bei uns erst recht. Trotzdem erreichen wir die Ebene sturzfrei, aber mit Alpinskis lässt es sich doch wesentlich besser runterfahren.



Nach zwei Stunden intensivem Langlauftraining ohne Pause ist es Zeit für das Mittagessen. Am Nachmittag laufen wir zu zweit bis Kühmatt, die Kinder sind ziemlich müde geworden. Da wir die Skis am gleichen Tag wieder zurückgeben müssen, machen wir anschliessend nochmals eine kleine Tour nach Wiler. Erstaunlich schnell sind wir wieder dort, das Training hat etwas gebracht.

Und jetzt Skating

Am ersten Skitag suchen wir noch die Skischule Cool School auf, um unsere Langlauflektion abzurechnen. Dabei erwähnen wir Beat Dietrich, dem Inhaber der Skischule, gegenüber, dass wir noch gerne Skating ausprobieren würden, das Sportgeschäft aber nur Schuppenskis habe. "Moment", sagt er und telefoniert etwa zehn Minuten. "Alles klar, ihr könnt morgen Abend diese Nummer anrufen. Sie werden euch die Ausrüstung vermieten." Das nenne ich doch einen Service!
So melden wir uns am Mittwochabend bei Cécile Kalbermatten. Sie hat zusammen mit ihrem Mann das Material vom Langlaufzentrum Lötschentalübernommen, das der bisherige Inhaber für alle ziemlich überraschend aufgegeben hat. Am nächsten Morgen schlafen wir zuerst einmal aus. Inzwischen hat es wieder angefangen zu schneien, und das nicht knapp. Die Räumungsfahrzeuge sind non-stopp unterwegs. Uns gefällt das natürlich, nun sieht man keine braunen Flecken mehr. Alles weiss! Das Dorf sieht jetzt zauberhaft aus, ein halber Meter Schnee liegt bereits auf den Dächern. Am Nachmittag treffen wir uns mit Cécile beim Skidepot. Die Skis sind bereits parat, exakt gemäss unseren Körpermassen, die wir tags zuvor angegeben haben, gewählt. Sie gibt uns noch verschiedene Tipps, denn auf Skatingskis stand von uns wirklich noch nie jemand. "Wisst ihr was, ich geh mich schnell umziehen, dann zeige ich euch ein paar Sachen". Ich staune immer mehr ob diesen Lötschentalern. Wir gehen nach draussen ins Schneegestöber und ziehen die Skis an. Und schon skaten die Jungs los. Mit den fünf Zentimeter Neuschnee auf der Loipe ist das nicht ganz einfach. Was auf Skitouren der Traum ist, ist beim Langlaufen eher hinderlich. Das tut unserer Motivation aber keinen Abbruch. Wir legen los, laufen so, wir denken, das man laufen sollte. Und es geht gar nicht so schlecht. Man kommt schneller voran als im klassischen Stil, ist aber auch kraftraubender. Cécile ist nun auch bereit und zeigt uns diverse Übungen.




Eine davon ist ohne Skistöcke skaten. Sie zeigt uns auch die verschiedenen Techniken, 1:2, 1:1 und asynchron. Was das genau ist und wie man es richtig macht, kann man bei  www.lauftipps.ch  nachlesen. Wir drehen Runde um Runde, der Schneefall hört nicht auf. Cécile verabschiedet sich, wir wollen noch etwas weiter. Der Lonza entlang ist eine schöne Loipe, die allerdings auch unter dem Neuschnee zu versinken droht. Die Szenerie ist aber einfach traumhaft: Eine tief verschneite Landschaft, und es scheint nicht aufhören zu schneien. Eine wunderbare Ruhe umgibt uns, die wir in vollen Zügen geniessen. Ach, solche Momente könnten ewig dauern. Da skaten doch anstrengend ist, sind auch die Kinder (endlich) müde, und wir kehren wieder um.




Am letzten Ferientag wollen wir es nochmals wissen und setzen uns die Fafleralp als Ziel. Das sind immerhin zehn Kilometer und 250 Höhenmeter. Es schneit immer noch, wir warten, bis das Pistenfahrzeug die Loipe präpariert hat. Als dieses an unserer Wohnung vorbeigefahren ist, machen wir uns bereit. Den Weg kennen wir bereits zu einem gewissen Teil. Links, rechts, links, rechts, wir haben den Rhythmus gefunden und steuern als Etappenziel Kühmad an. Zwischendurch halten wir immer wieder an, schauen uns um. In den Lärchen turnen Weidenmeisen und Birkenzeisige, wir sind ganz entzückt, vor allem Silvan, der diese Vögel noch nie gesehen hat (und sie zu Hause stolz auf seiner Liste nachführt). Am Himmel kreisen zwei Steinadler. In diesem Moment bin ich einfach nur glücklich! Nach Kühmad geht es ans eingemachte. Die Strasse, sprich Loipe steigt nun heftiger an, in Serpentinen windet sie sich hoch. Unbeirrt skaten die Kinder weiter, wir staunen. Anscheinend haben wir wirklich eine neue Sportart gefunden. Wir erreichen ein Schild, das Werbung macht für das Restaurant Fafleralp. Dies setzt nochmals Kräfte frei. Allerdings scheinen wir den Hügel zu umrunden. Unterwegs treffen wir nochmals auf ein Schild: "Geschlossen, wieder geöffnet ab 30. Januar" Und heute ist... der 30. Januar! Was haben wir für ein Glück, Fabian hätte uns das nicht verziehen (obwohl wir nichts dafür könnten). Und tatsächlich, das Restaurant ist offen. Die Tour muss nun natürlich gefeiert werden mit Heidelbeer- oder Aprikosenkuchen und einer warmen Ovomaltine. Der Rückweg geht dann natürlich noch flotter, können wir doch nun hinunterfahren. Aber wie bereits erwähnt, was mit Alpinskis langweilig wäre, ist nun mit den dünnen Latten eine Herausforderung. Aber die meistern fast alle. Die Kinder fragen sich in einer Kurve, wo denn dieses Loch im weichen Schnee herkommt. Als sie meine Hose sehen, an der Schnee klebt, kombinieren sie ganz schnell... Bald sind wir wieder in Blatten und retournieren die Skis.




Fazit: Langlaufen ist definitiv kein Senioren- oder Ausdauersport für Verbissene, sondern einer für die ganze Familie. Man kann im eigenen Tempo gehen/laufen, halten, wo es einem gerade gefällt, soweit gehen, wie man Lust hat und die Natur geniessen. Dass die Ausdauer, Koordination und Kraft gefördert wird, ist ein zusätzlicher positiver Effekt. Zudem kann man diesen Sport auch schnell mal im Flachland ausüben, sobald es Schnee hat. Also, wer es noch nicht kennt: Ausrüstung mieten und ausprobieren!

Skifahren auf der Lauchernalp

Die Skitouren fielen ja aus, aber zwei Tage gönnten wir uns auf der Piste. Wenn man die Lifte anschaut, hat man das Gefühl, es handle sich um ein kleines Skigebiet: Drei Lifte bis zuoberst, dazu noch zwei Bügellifte. Aber Pisten hat es jede Menge, vor allem anspruchsvolle. Für Anfänger ist das Gebiet nur bedingt geeignet, die bleiben am besten in der ersten Sektion. Es hat zwar zuoberst auch eine blaue Piste, in anderen Skigebieten wäre die aber bestimmt schon rot, und um wieder runter zu kommen, muss man eine schwarze Piste runter, ghoue oder gstoche. Und die ist doch ziemlich steil. Wer sich aber auf schwarzen Routen zu Hause fühlt, ist hier bestens bedient. Und die Aussicht ist grossartig: Vis-à-vis das gewaltige Bietschhorn, rechts davon viele Viertausender wie das wunderschöne Weisshorn (seufz!), die Dent Blanche oder das Matterhorn. Von der obersten Station aus sieht man auch auf die andere Seite ins Gasterental und frontal an die Rückseite von Doldenhorn, Fründenhorn und der Blüemlisalp.
Wir hatten zusätzlich noch das Privileg, die Pisten fast für uns alleine zu haben. Sonne, frischer Pulverschnee - und manchmal alleine unterwegs! So sollte es immer sein (für uns, die Bahnbetreiber sehen das naturgemäss anders). Wer gut Ski fährt, dem sei die Lauchernalp als Familienskigebiet wärmstens empfohlen.



Blatten

Ich muss gestehen, ich kannte vorher dieses Dorf überhaupt nicht, und das Lötschental nur dem Namen nach. Diese Scharte habe ich nun ausgewetzt, und ich habe mich auch ein bisschen in das Dorf verliebt. Wenn ich an Wallis und Tourismus denke, kommen mir zuerst schreckliche Tourismuskasernen, Zersiedelung, verstockte Einheimische und durch allerlei Bahnen verschandelte Landschaften in den Sinn. Das Lötschental und insbesondere Blatten haben mir gezeigt, dass das Wallis auch eine andere Seite hat. Beim Vorbereiten der Ferien hatte ich mit verschiedenen Personen Kontakt, und aus diesen Erfahrungen dachte ich mir: Mein Gott, das kann ja noch heiter werden. Aber zum Glück musste ich diese Meinung revidieren. Wir trafen ausnahmslos auf herzliche Menschen, mit denen man sofort in Kontakt kam.
Das Dorf Blatten besteht hauptsächlich aus uralten Walliser Häusern, deren Holz schwarz geworden ist über die Jahrhunderte. Auch die neueren Bauten im Dorfkern wirken ziemlich authentisch und passen sich ins Dorfbild ein. Nur die Kirche... Na ja, Aber seht euch die Bilder am besten selber an.
Und wer's bis jetzt noch nicht begriffen hat, was ich meine: Macht Ferien im Lötschental! (Ich wurde übrigens nicht bezahlt dafür). Wir sind jedenfalls nur sehr ungerne wieder abgereist (eigentlich wie immer).






Typischer Walliser Spycher





Tragräf (Kraxe)


Steinplatte an einem Spycher zum Schutz gegen Mäuse
Schinhorn
Ein "Tschäggäte"
Die Lonza



Ein Notprogramm vor der Haustüre mit Schnee und Eis

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Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Statt auf den Albis wanderten wir auf den Homberg vor unserer Haustüre. Dass dies trotzdem viel Spass machte, versteht sich fast von selber, waren doch zwei wichtige Faktoren gegeben: Schnee und Eis. Da konnte auch die konstante Bise die Stimmung nicht trüben.

Unser Plan für den Samstag war folgender: Wir fahren auf den Albispass und wandern auf das Albishorn. Also in unser Auto steigen und wegfahren. Wuuuh, wuuh, wuh. Nix. Batterie leer! Also Notprogramm: In einer Viertelstunde fährt der nächste Zug. Sehrkurzentschlossen disponieren wir um, entledigen uns von allem Unnötigen und gehen zum Bahnhof. Ziel: Zetzwil, das sind nur ein paar Stationen. Tja, Heimat statt Neues. Macht nichts, von dieser Seite habe ich den Homberg noch nie erklommen. Wir steigen gleich hoch, oberhalb des Dorfes packt uns auch gleich die Bise. Wir folgen dem Wanderweg, aber wir sind anscheinend die einzigen, die sich in den letzen Tagen dafür entschieden haben. Wir stapfen durch knöchelhohen Schnee, die Kinder können auf dem Schnee gehen. Der Wind hat ganze Arbeit geleistet. Der Hochnebel enthält uns die Sonne vor, dafür bleibt so der Schnee erhalten. Silvan pflanzt auf jeden Pfosten, der den Weg markiert, einen Schneeblock. So entsteht ein regelrechter Skulpturenweg.

Die Kinder toben im Schnee herum, Klettern auf Siloballen und hüpfen von einer zur anderen, springen von Wurzelstöcken in den Schnee, kurz: Sie geniessen den Schnee wie Kinder. Früher.
Kurz bevor wir den Wald erreichen, sehen wir darin zwei Rehe flüchten. Im Wald sind wir nun geschützt vor der Bise. Die Bäume sind immer noch schneebedeckt, es sieht märchenhaft aus. Bei der Waldhütte Zetzwil legen wir eine Pause ein und schlürfen warmen Tee, bevor wir weiter hoch steigen zum Homberg. Die schneebedeckten, kleineren Bäumchen hängen über die Waldstrasse. Das verlockt die Kinder dazu, an den Ästen zu rütteln und uns mit Schnee einzudecken. Je höher wir kommen, desto mehr Schnee liegt.

Wir haben keine Karte dabei, aber zum Glück gibt es ja heute diese elektronischen Helferlein, mit denen man sich auch orientieren kann. Da drauf entdecke ich einen schmalen Pfad, den wir dann auch wählen. Vor uns hüpfen Vögel im Geäst: Gimpel! Diese sieht man nur noch selten, umso erfreuter sind wir. Das Weglein entpuppt sich wieder als Spielwiese für die Kinder, sie versuchen, uns Hinterhalte zu legen und mit Schnee einzudecken.






So schön, wenn praktisch vor der Haustüre so viel Schnee liegt! Bald kommen wir zum Restaurant Homberg, doch zuvor gibt es nochmals eine ordentliche Schneeschlacht.




Aber das Restaurant ist geschlossen, Res macht auch mal Ferien. Wir wechseln ein paar Worte, bevor wir nach Birrwil absteigen. Schon bald erblicken wir den Hallwilersee. Kaum kommen wir aus dem Wald, packt uns die Bise wieder. Wir ziehen die Halstücher höher. Bald sind wir in Birrwil, aber wir wollen an den See ins Restaurant Schifflände. In zehn Minuten soll man dort sein. Kaum zu glauben. Aber tatsächlich, es geht so steil zum See hinunter, dass wir es in dieser Zeit schaffen. Die Szenerie ändert sich von Schnee zu Eis. Aus dem Boden drückt Kammeis, das entsteht, wenn Wasserdampf aus den wärmeren in die kälteren Erdschichten aufsteigt.



Nachdem wir uns im Restaurant Schifflände, das dem treuen Leser inzwischen bekannt sein dürfte, aufgewärmt haben, setzen wir unseren Weg dem See entlang fort. Wir sind nun in eisigen Gefilden unterwegs, der Schnee ist hier verschwunden. Dafür zauberte die Bise am Ufer schöne Eisgebilde hervor. Eisbirnen in allen Grössen und Formen haben sich an Ästen gebildet, die ins Wasser hängen. Wasserbirnen entstehen von 0 Grad an abwärts durch ständiges benetzen, wie es durch Wellen geschieht, die jetzt durch die kräftige Bise relativ hoch gehen.






Die Natur bildet wunderschöne Kunstwerke. Die Wellen sind so hoch, dass das Wasser an einzelnen Stellen auf den Weg schwappt und dort gefriert. Wenn man sich nicht achtet, kann man leicht ausrutschen und dann... pflatsch, nimmt man ein eiskaltes Bad! Wir sind sehr einsam unterwegs, sind noch kaum anderen Personen begegnet. Aber jene, die wir kurz vor Beinwil antreffen, waren wohl völlig alleine unterwegs: Aus dem Wasser sind soeben zwei Taucher gestiegen! Dank einem Trockenanzug und einer Heizweste haben sie nicht gefroren, an Händen und Füssen wurde es gemäss ihren Aussagen aber schon ein bisschen kalt.






In Beinwil verlassen wir die eisige Landschaft und steigen hoch ins Dorf. Dort treffen wir aber bereits wieder auf Eis: Der Brunnen im Kreisel läuft das ganze Jahr, dementsprechend ist er wunderbar vereist.
Bald erreichen wir durch den Sonnergerwald wieder unser Zuhause, wo das Auto immer noch regungslos steht. Ha, ha, wir können uns auch ohne dich amüsieren! Kosten tut es trotzdem wieder.

Der Wald ins rechte Licht gerückt

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Am vergangenen Wochenende planten wir nichts, da die Wetteraussichten schlecht waren. Schade, denn das Wetter war viel besser als geplant. Wir drehten also wieder eine Runde im heimischen Wald, wo ich wieder mit der Kamera und zu Hause mit Lightroom spielte. Aussergewöhnlich waren die vielen Rehe, wahrscheinlich sahen wir aber und zu die gleichen, aber es waren sicher um die zehn.











So viele Rehe hinterlassen natürlich auch Spuren.
Während zum Teil noch die alten Blätter an den Ästen hingen, sind die neuen Knospen schon bereit für den Frühling. Im Garten zeigen sich sogar zaghaft die ersten Blüten der Primeln, während die Schneeglöcklein bereits in voller Pracht erstrahlen.





Familienskitour in Sörenberg

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Der SAC Homberg, genauer meine Frau, organisierte eine Skitour, speziell ausgerichtet auf Familien. Da boten sich die 600 Höhenmeter von Sörenberg auf die Heimegg an, einem Grat. Die untere Hälfte der Tour befand sich auf luzernischem Boden, die obere auf Obwaldner Gebiet. Schwierigkeiten bot die Tour keine, ausser dass es nicht allzu viel Schnee hatte und wir die ursprünglich geplante Route nicht gehen konnten. Was ein Glücksfall war.
Der Jüngste voran: Start in Sörenberg

Elf Personen starteten in Sörenberg, zwei Familien, ein pensioniertes Ehepaar und zwei junge Damen. Für einmal waren die Frauen sogar in der Mehrzahl. Wir starteten am Dorfrand, stiegen hoch an einem Bauernhof vorbei und weiter auf einem Schneeschuhtrail. Das Wetter war, na ja, zumindest trocken. Hochnebel verdeckte die Sonne, was wiederum gut war für die 15 Zentimeter Pulverschnee, die in der vorangegangenen Nacht fielen, der Schnee blieb dadurch locker. Fabian litt an einer Erkältung und war entsprechend nicht fit. Er verlor schon bald den Anschluss. Meine Frau und ich gingen am Schluss, die Gruppe führte, ja wer? Unser Jüngster! In gleichmässigem Schritt spurte er durch den Neuschnee, als würde er das schon seit Jahren machen. Bei der ersten Pause holten wir wieder auf, verloren jedoch schon bald wieder den Kontakt.



Bald verliessen wir die Strasse, gewannen über Weiden an Höhe. Lockerer Fichtenwald löste die Weiden ab. Fabian und ich waren hinten ab, aber die Landschaft war so bezaubernd schön, dass uns das egal war. Frisch verschneit waren die Tannen, es sah aus wie in einem Märchenwald. Wir hätten uns nicht gewundert, wenn plötzlich irgendwo ein Kobold oder eine Elfe aufgetaucht wäre.


Mitten im Wald warteten die anderen, wir machten Pause. Soll Fabian weiter oder nicht? Ich bot mich an, mit ihm umzukehren. Das wollte er aber um keinen Preis. Von nun an lief er immer hinter der Spitze, liess sich nichts anmerken. Er litt wohl, aber abbrechen kam für ihn nicht in Frage.
Der Wald wurde immer wundervoller. Tote Fichten ragten in den Himmel oder lagen am Boden, der Baumbestand war locker, so dass wir meist eine gute Route fanden. Schade, sahen wir keine Birkhühner, ich denke, das wäre ein Gebiet, wo man welche entdecken könnte.





Der Nebel wurde immer dichter, aber nie so dicht, dass wir uns nicht mehr orientieren konnten. Der Grat war nun nicht mehr weit. Leider war uns die Sicht auf die andere Seite verwehrt. Im Sommer könnte man zur Nünalp wandern und weiter über die ganze Gratkette bis zum Glaubenbergpass. Wir verpflegten uns jedoch erst mal, bevor wir uns bereit machten zur Abfahrt. Es war immer noch neblig, aber ungefähr sichtig. Der Schnee war wohl in den vorangegangenen Wochen ziemlich verfahren worden, jedenfalls spürte man unter dem Neuschnee die Gleise der Vorgänger resp. -fahrer. Trotzdem, es war ideal, so dass alle ohne grössere Probleme fahren konnten.















Eine tolle Abfahrt, zwischen den Fichten hindurch, jedoch ohne sie zu berühren oder überfahren. Die vermeintlichen Hindernisse wie Äste, Baumstämme oder so, die wir im Aufstieg noch ausmachten, erwiesen sich dann als problemlos fahrbar oder umfahrbar. Viel zu schnell waren wir wieder auf der Alpstrasse. Inzwischen tummelten sich hier viele Spaziergänger. Der Weg ist wohl beliebt. Alle Tourenteilnehmer kamen wohlbehalten in Sörenberg an, Fabian hatte seine Erkältung kurzzeitig vergessen. Im Kurhotel Flühli im gleichnamigen Ort liessen wir die Tour ausklingen und fuhren wieder ins triste Flachland zurück.
Diese erste wirklich durchgeführte Familienskitour (die erste fand wegen noch schlechterem Wetter in der Kletterhalle in Huttwil statt) war ein voller Erfolg, sie wird wohl einen festen Platz einnehmen im Tourenangebot des SAC Homberg.

#biketowork im Winter? Aber sicher!

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Mit dem Velo zur Arbeit. Oder zu Fuss. Im Winter. Das war früher selbstverständlich. Und heute? Da sitzt die Mehrheit in ihre geheizte Blechkarrosse. In die Kälte raus? Ist ja eine Zumutung! Ein echter Velofahrer lässt sich aber davon nicht abhalten. 

Entscheidend ist dabei die Bekleidung. Wenn man länger unterwegs ist und noch Steigungen drin hat, sollte man sich richtig anziehen. Als Beispiel mein Arbeitsweg: Von Reinach nach Sursee sind es 18 Kilometer, ca. 250 Höhenmeter rauf und wieder runter. Da muss ich zum einen schauen, dass ich nicht zu fest schwitze, zum anderen in der Abfahrt nicht auskühle. 

Bekleidung

Mein erster Blick am Morgen gilt dem Thermometer. Im Winter, so ab 2 Grad und kälter, habe ich mit folgenden Kleidungsstücken gute Erfahrung gemacht:
  • Langarmunterhemd von Skinfit (lege sonst nicht so wert auf Marken, aber dieses Teil ist wirklich top)
  • Skisocken oder sonstige dicke Socken
  • Winterbikehosen
  • Thermo-T-Shirt
  • Armlinge
  • Beinlinge
  • Baggypants
  • Alte Softshelljacke (oder so was in der Art), die ich vor über 15 Jahren im Ausverkauf erstanden habe
Das alles sieht zusammen vielleicht doof aus, aber es geht ja nur darum, warm zu haben. Und da es ja sowieso dunkel ist, ist es auch egal, wie man daher kommt. Die letzten paar Male habe ich meine Wanderschuhe angezogen, weil ich wusste, dass ich auf dem Feldweg werde schieben müssen, weil zuviel Schnee lag zum Fahren. Das ist denn auch ein Grund, um mal aufs Biketowork zu verzichten. Wenn es keinen Schnee hat, genügen auch wasserdichte Trailschuhe und darüber Regenüberschuhe. An den Händen trage ich bei Minustemperaturen gefütterte Fingerhandschuhe, sonst ungefütterte. 
Wichtig ist auch der Kopf, der muss warm bleiben. Dort kommt zuerst ein Schlauchtuch um den Hals, dann ein Facewarmer, damit ich nicht direkt die kalte Luft einatme, zum Schluss eine Kappe. Und der Helm darf natürlich nicht fehlen.

Drum herum

Im Winter benutze ich mein altes Specialized Rockhopper von 1999. Da auf unseren Strassen ja nicht zu knapp gesalzen wird, leidet das Rad halt entsprechend. Heimtückisch ist jeweils das Schmelzwasser, das in der Nacht wieder gefriert. Das Eis ist dann jeweils spiegelglatt, und wenn es dann auch noch geschneit hat, sieht man das nicht und schon - zäckbumm! - liegt man der Länge nach am Boden. Da schwöre ich auf die Spikereifen von Nokian. Dadurch steigt zwar der Rollwiderstand nicht unerheblich, aber diese Zusatzanstrengung muss man halt einfach als Training ansehen.
Seit ich diese Reifen habe, bin ich nie mehr gestürzt wegen Glatteis. Allerdings bringen sie im tiefen Schnee auch nichts Da wäre wohl ein Fatbike besser, aber selbst da frage ich mich, ob das was bringen würde bei dem eher schweren Schnee in unseren Höhenlagen. 
Licht ist natürlich extrem wichtig. Ich verstehe Radfahrer nicht, die ohne oder ohne ausreichende Beleuchtung unterwegs sind. Vorne habe ich eine B+M LED-Lampe, die ausreichend Licht gibt auf der Strasse und im Dorf. Bin ich ausserhalb von Strassenbeleuchtungen unterwegs, schalte ich meinen Trailbeamer ein, den ich auf dem Helm montiert habe. Dieser Scheinwerfer gibt zünftig hell, so dass man auch in der Abfahrt gut sieht. Hinten habe ich ein normales Rücklicht. Den Rucksack decke ich immer mit der neonfarbenen Regenhülle zu, um mich noch besser sichtbar zu machen.

Motivation

Wie motiviert man sich aber, am Morgen in die Dunkelheit und Kälte hinaus zu fahren, am Abend ebenfalls im Dunkeln zurück? Ich liste mal ein paar Punkte auf, die aus meiner Sicht für Biketowork sprechen:
  1. Fit bleiben: Man kann so die Form über den Winter retten und startet im Frühling beschwingt in die Saison, wenn die anderen noch ihre Form suchen.
  2. Gesundheit: Velofahren im Winter härtet ab und fördert das Immunsystem.
  3. Man setzt sich nicht den verschiedenen Krankheitskeimen im ÖV aus, die dort im Winter grosszügig verteilt werden.
  4. Geld sparen: Verglichen mit dem Auto kann man tausende von Franken sparen.
  5. Man kommt am Morgen wach am Arbeitsplatz an, im Gegensatz zu Autofahrern, die noch halb schlafen, leider eben auch auf der Strasse. Deshalb wähle ich einen Weg möglichst abseits von befahrenen Strassen.
Und dann kann ich mich wieder auf den Frühling und solche Bilder freuen:



Fahrt ihr im Winter auch mit dem Velo zur Arbeit? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Die Skitour, die Krisenmanagement verlangte

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Prognose für Samstag: Sonne, Sonne, Sonne! Da wollten wir unbedingt auf Skitour mit den Kindern, das schöne Wetter und den Pulverschnee, den es in den Tagen zuvor nochmals gab, nutzen. Aber wie heisst es so (un-)schön? Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Dafür waren wir wieder um mindestens zwei Erfahrungen reicher. Denn auch bei uns läuft es nicht immer wie gewünscht, und Krisenmanagement ist gefragt.
Auf dem Weg zur Lidernenhütte

Skitourengänger kennen es, das 3x3: Nebst den Fragen nach den Schneeverhältnissen und der Routenwahl sind die Teilnehmer ein zentraler Faktor. Es muss also nicht nur geklärt werden, ob die Route und die Lawinensituation stimmen, sondern ob die Tour auch zu den Teilnehmern passt (oder umgekehrt). Da wir zu viert mit den Kindern auf Tour wollten, waren alle Punkte klar. Wir wählten den Rossstock im Lidernengebiet als Ziel. Am Vortag wohnten wir einem Vortrag meines ehemaligen Geografielehrers über seine Expedition zum Himlung Himal bei. Das bedeutete, dass wir spät ins Bett kamen. Wir wollten aber am Samstag gehen, da wir für den Sonntag einen Massenansturm befürchteten und wir den Sonntag zur Erholung nutzen konnten.
Wir fuhren also am Samstagmorgen nach sieben Uhr los. Zu spät, wie sich bei Chäppeliberg, der Talstation der Seilbahn, zeigte: Dutzende Autos standen schon auf dem Parkplatz, noch mehr Leute vor dem Gebäude. Da sackte die Stimmung schon ein erstes Mal durch. Trotzdem löste ich die Billette, retour. Dazu erhielten wir die Platzkarten: Nummern 62 bis 65! Eine Stunde Wartezeit! Und dafür waren wir so früh aufgestanden. Lektion 1 gelernt: Für das Lidernengebiet muss man früh aufstehen. Sehr früh. Das wussten wir eigentlich, aber dass der Ansturm so krass ist, hätte ich nicht erwartet. Wir sprachen es nicht aus, aber es war klar: Der Rossstock ist für heute gestrichen. Zum Glück konnten wir die Wartezeit im improvisierten Stübli bei einer Ovo überbrücken.
Endlich waren wir an der Reihe. In der offenen Vierergondel bewältigten wir die ersten gut 500 Höhenmeter problemlos. Die Aussicht war fantastisch: Die Tannen waren noch frisch verschneit, gegen Westen zu glitzerte der Urnersee im Morgenlicht. Von der Bergstation aus wählte meine Frau den Weg zur Lidernenhütte. Dabei wollten wir doch zum Rossstock! Wir hatten vorher den Weg ungefähr besprochen, da ich eine Gondel später kam. Aber irgendwie hatten wir aneinander vorbeigeredet. Lektion Nummer 2: Auch wenn man meint, das Gebiet gut zu kennen, sollte man die Karte zu Rate ziehen. Nun denn, wir liessen die Hütte links liegen und stiegen hoch zur Alp "Abedweid".

Die Lidernenhütte vor dem Schmalstöckli

Blick auf den Vierwaldstättersee, das Mittelland und den Jura
Die Kinder jammerten bereits, sie seien müde, fluchten. Oje. Eindeutig zu wenig geschlafen. Eigentlich wussten wir das, nun war Krisenmanagement gefragt. Mit kleinen Zwischenzielen versuchten wir sie zu locken. Es half. Einigermassen. Meter für Meter gewannen wir an Höhe. Silvan lief vor mir, ich versprach ihm, dass wir auf der nächsten Ebene eine Pause einlegen werden und dann entscheiden, wie wir weiter gehen.



Doris und ich schauten in die Karte. Gleich oberhalb war ein kleiner Gipfel eingezeichnet, das "Rossstöckli". Das waren nur noch ein paar Höhenmeter. "Schaut Kinder, hier ist ein Gipfel. Bis hierhin, dann fahren wir wieder runter, OK?" Und nun liefen sie wie Maschinen! Alles eine Frage der Motivation. In einer Viertelstunde machten wir die paar Höhenmeter. Auch von diesem "Gipfeli" hatten wir eine fantastische Aussicht: Der Vierwaldstättersee und der Sempachersee waren auszumachen, die berühmten Berge Pilatus und Rigi, auch ein grosser Teil der Jurakette und des Schwarzwaldes. Vis-à-vis sah man die Bergstationen des Skigebietes Stoos, den Fronalpstock und den Klingenstock.


Auf unserem Gipfel
Ein schöner Kletterberg: Das Schmalstöckli
Die Laune der Kinder war wieder bestens. Wir machten uns bereit für die Abfahrt, verstauten die Felle im Rucksack. Wir waren zwar die einzigen auf dem Gipfel, mussten aber wohl oder übel dem Mainstream folgen. Es läge fantastischer Pulverschnee, der aber von den Massen total verfahren ist. Trotzdem machte die Abfahrt Spass, die beiden sprangen aggressiv in den Hang hinein. Steil? Was ist steil? Wenn ich unseren Jüngsten jeweils sehe, wie er hinunter fährt, kommt mir immer wieder eine Episode aus den Anfängen in den Sinn: Es ist neblig im Skigebiet Hasliberg, wir fahren einen etwas steileren Hang hinunter. Bis jetzt nahmen wir Silvan immer zwischen die Beine, diesmal nicht. Mitten im Hang schreit er die Mutter an: "Mama, du weisst doch, dass ich Angst habe, wenn es so steil ist!" Und jetzt? Seht selbst:



Auch die anderen machten eine gute Figur:






Und da ich Herr über die Kamera bin, gibt es von mir keine Bilder :-)
Oberhalb der Hütte stellte sich die Frage: Das Retourbillette einlösen oder hinunter fahren? Der Jüngere wollte abfahren, der Ältere nicht, da es einen Gegenanstieg gibt. Erst, als ihm zugesichert wurde, dass ihm jemand die Felle aufzieht, war er auch fürs Abfahren. Wir genossen nochmals Pulverschnee, der allerdings schon etwas schwer war. Und dann hiess es nochmals Felle montieren. Wir stiegen ein wenig hoch und querten dann den Hang. Wir mussten jedoch einsehen, dass wir besser noch höher steigen, was Fabian einen tiefen Seufzer entlockte. Er war total müde von der kurzen Nacht. Endlich konnten wir die Felle wieder abziehen und verstauen. Ein paar Meter fahren, dann wieder Hang queren. Fabian fiel ungewöhnlich oft um, seine Müdigkeit war diesmal nicht gespielt. Irgendwann war er so weit, dass er nur noch heulte. Wir machten eine kurze Pause, ein Traubenzucker sorgte für den nötigen Energieschub. Von da an ging es besser. Wir kamen an einen Steilhang, einen richtigen Steilhang, wohl über 35 Grad. Völlig unbeeindruckt stachen die zwei wieder in den Hang. Wir gemahnten sie zur Vorsicht, denn der Schnee wurde immer schwerer. Wir erreichten den Talboden, wo wir nun im Nassschnee schwammen. Zwischendurch mussten wir wieder hochtappen, dann wieder im Nassschnee irgendwie an Höhe verlieren, an elegantes Skifahren war nicht mehr zu denken. Endlich erreichten wir definitiv den Talgrund, wo wir es in einer Spur fahren lassen konnten. Gesund und müde erreichten wir das Auto. Auf der Heimfahrt legten wir noch einen Halt ein bei der Tellskapelle, da wir diese noch nie besichtigt hatten. Jetzt hatten wir wieder etwas aufgeholt zu den Japanern und anderen Touristen.


Tellskapelle

Fazit

Diese Skitour lehrte uns also einiges:

  1. Wenn du ins Lidernen auf Skitour willst, musst du früh aufstehen (aber nicht dann, wenn wir dort hin wollen:-)
  2. Auch wenn du die Gegend zu kennen glaubst: Schau lieber nochmals in die Karte
  3. Mit Kindern musst du flexibel sein und die Route zwingend den Umständen anpassen. Eigene Ziele haben keinen Platz.
  4. Gehe nur mit ausgeschlafenen Kindern auf Skitour
Am Ende des Tages gaben die Kinder wie üblich ihr Resumé ab. Was kam dabei heraus? Ihnen hat die Skitour gefallen. Also haben wir es nicht verdorben, aber wir haben unsere Lehren gezogen.

Und wir gehen zum Trotz!

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Skitourenziel ist ausgesucht, die Kinder bei meiner Mutter. Zum ersten Mal, seit wir Kinder haben, gehen wir nur zu zweit auf Skitouren. Toll! Wenn da nur nicht das eine oder andere Aber wäre...
Gehen wir auf Tour? Diese Frage stelle ich mir am Morgen beim Aufstehen, denn ich bin erkältet - einmal mehr, wenn wir zu zweit etwas unternehmen wollen. Ich denke, es sollte gehen, ist aber natürlich alles andere als optimal. Und als wir losfahren, setzen sich bereits kleine Tropfen auf die Windschutzscheibe! Weiterfahren oder nicht? Wir entscheiden uns fürs Weiterfahren. Aber je mehr wir uns Schwyz nähern, desto zahlreicher die Tropfen. Weiterfahren ins Muotathal. Dieses Tal ist so urig wie es tönt. Man fährt und fährt, denkt, jetzt ist dann die Welt zu Ende. Aber dann kommt der Ort Muotathal. Es nieselt. Sollen wir etwa um halb fünf aufgestanden sein, damit wir um sieben einen Kaffee trinken können hier hinten und wieder umkehren? Nein, wir fahren weiter (ja, es geht noch weiter) ins Bisisthal. Oberhalb des Restaurant Schwarzenbach - sogar das hat es hier hinten, nach dem Ende der Welt, noch - parkieren wir und steigen aus. Es nieselt. Starten oder nicht? Wir starten. Einfach mal schauen. Wenigstens frische Luft schnappen. Es geht eine Forststrasse hoch. Immer der Strasse nach. Meter um Meter. Ereignislos. Ohne Aussicht. Schschsch - schschsch. Wir schleifen die Skier auf dem Schnee nach, meist schweigend. Jeder hängt seinen Gedanken nach.
Die Minuten vergehen. Irgendwo hören wir Vögel zwitschern, auf der Spitze einer Fichte sitzt einer. Ich ziehe den Rucksack ab und suche den Feldstecher. Eine Minute, zwei Minuten (ja, so ein Rucksack ist gross, wenn man etwas Bestimmtes sucht). Der Vogel sitzt immer noch auf der Spitze. Endlich gefunden! Ich hole ihn aus der Hülle, hänge ihn um. Der Vogel sitzt immer noch auf der Spitze. Ich visiere ihn an, will fokussieren und schwupp! fliegt er weg! Selbst die Vögel meinen es heute nicht gut mit mir. Wahrscheinlich war es ein Fichtenkreuzschnabel. Und von hinten hören wir ein Geräusch: Sch - sch - sch. Zwei Rentner mit Hund zischen an uns vorbei, der vordere im Rennanzug! Wäre ich nicht erkältet, wäre jetzt der Zeitpunkt zum Umkehren und die Skis einzumotten. Aber da ich es bin, gehen wir weiter. Auf der Strasse. Und bald hören wir wieder dieses sch - sch - sch. Schon wieder ein Rentner, der uns überholt! Ich kämpfe mich weiter hoch, meine Frau läuft locker nebenher. Bis zur Alp Stäfeli. Dort machen wir Pause. Es regnet. Die Aussicht ist wie die Tour: Eher durchzogen.

Da ich nichts Besseres zum Fotografieren habe (meine Frau kennt ihr ja bereits gut), reihe ich mich ein in die Schar der Narzissten und schiesse ein Selfie.

Zeit zum Umkehren. Wir fahren wieder auf dem gleichen Weg zurück. Mal bricht man ein, mal gerät man in die Gleise. Jedenfalls habe ich den Stemmbogen wieder mal ausgiebig geübt. Aber doch, zwischendurch lagen auch ein paar Schwünge drin. Wir erreichen das Auto. Ende Tour. Nass, aber vorwiegend von innen.
Und hätte Muotathal ein Café, wir wären dort eingekehrt. Hat es aber nicht, jedenfalls haben wir nicht gleich eins entdeckt. In Schwyz finden wir eines. Und geniessen den Capuccino und ein Stück Kuchen. Die Heimfahrt? So:

Mein Fazit zu dieser Tour:
Und trotzdem: Wir waren zusammen an der frischen Luft und haben uns bewegt.

Skitouren um Disentis

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Über Ostern vier Tage Skitouren im Medelser Gebiet am Lukmanier mit dem SAC Homberg! Das wäre toll gewesen. Das Wetter und die Lawinensituation sorgten dafür, dass es ganz anders kam. Aber nicht minder schön.

Wir reisten bereits am Donnerstagabend an mit dem Zug und quartierten uns im Hotel Cucagna ein. Die Zimmer waren erstaunlich geräumig für den Preis (65.-- Übernachtung und Frühstück p.P.). Jedenfalls perfekt für uns.

Nach dem Einrichten trafen wir uns noch kurz an der Bar, um den morgigen Tag zu besprechen. Der Tourenleiter verriet uns lediglich, dass wir vom Hotel aus starten und das Ziel der Piz Pazzola sei.

Piz Pazzola (2580 m)

Am Morgen lag frischer Schnee, die Nebeldecke hing tief. Zum Glück. Hätten wir gesehen, wo der Gipfel ist, ich weiss nicht, ob wir den Tourenleiter gedrängt hätten, ein Taxi zu organisieren. Wir schulterten also um Viertel vor acht die Skis und durchquerten das Dorf. Ausserhalb führte der Weg hinunter zum jungen Rhein. Wir stapften durch den Schnee, die Bäume waren tief verschneit. Eine Märchenlandschaft. Nach der Überquerung der Brücke konnten wir endlich die Skis anziehen. Auf dem Weg lag zwar Schnee, aber uns war klar, dass dieser am Nachmittag verschwunden sein wird.
Wir folgten diesem Bergwanderweg, entsprechend steil war die Spur. Und dann erreichten wir Mompé Medel! Mit einem Taxi hätten wir uns also rund drei Kilometer Fussmarsch ersparen können. Aber schön war es in der Schlucht ja. Also stiegen wir weiter hoch über die Hänge, die nur durch den Neuschnee bedeckt waren. Nebelfetzen zogen immer noch durch das Tal, die Bäume waren auch hier wunderbar mit Schnee bedeckt.



Da die Strasse, auf der wir nun unsere Spur zogen, ziemlich flach war, stach der Tourenleiter links hoch in den Wald. Es war nicht ein typischer Fichtenwald, sondern ein Birkenwald mit jungen Birken. Ich fühlte mich wie in der Taiga. Wunderschön!


Danach stiegen wir aber doch noch durch Fichtenwald hoch, immer am Rand des Wildschutzgebietes. Immerhin war es klar markiert, so dass man nicht unbeabsichtigt hinein geraten konnte.
Allmählich lockerte sich die Wolkendecke auf, blaue Flecken zeigten sich am Himmel. Gleichzeitig erreichten wir auch die Waldgrenze. Über einen breiten Rücken stiegen wir hoch und höher. Eine kurze Steilstufe noch, dann standen wir auf dem Gipfel. Bei strahlendem Sonnenschein!






Pünktlich zeigte sich das gewaltige Panorama. Wir sahen die Berge, die wir ursprünglich besteigen wollten, wir sahen auf Disentis, das unendlich weit weg schien.


Schon im Aufstieg dachten wir an die Abfahrt ob dem vielen Pulverschnee. Und nun konnten wir uns auf dieses Erlebnis freuen. Jedoch ganz wohl war es mir nicht, die Lawinengefahr war mit erheblich angegeben, die eher gegen gross denn gegen mässig tendierte. Aber unser erfahrene Tourenleiter schaute sich die Karte ganz genau an. Einzeln befuhren wir die Hänge, keiner so steil, dass ein Schneebrett ausgelöst werden konnte. Der Pulverschnee stiebte, wir schwebten hinunter!


Nach einem kurzen Gegenanstieg von 100 Höhenmeter folgten nochmals zwei, drei Hänge mit schönstem Pulverschnee. Je näher wir aber dem Wald kamen, desto feuchter wurde auch der Schnee. Im Wald war dann fertig lustig, wir kämpften uns runter Richtung Platta an der Lukmanierpassstrasse. Die letzten Meter fuhren wir auf einem hauchdünnen Resten Schnee, bevor wir die Skis aufschnallten und zu Fuss weiter gingen.
Glücklich und zufrieden warteten wir auf das Postauto, das uns wieder nach Disentis zurückbrachte. Im Hotel begaben wir uns zuerst mal an die Bar und bestellten Panaché (für Nicht-Schweizer: Radler), das nach einer solchen Anstrengung einfach am besten schmeckt.

Nual (2387 m)

Für den Samstag war nicht mehr so gutes Wetter angesagt, es soll im Tagesverlauf Niederschläge geben. So war es denn auch. Der Himmel war wolkenverhangen, als wir uns zum Frühstück trafen. Das Ziel heute war der Piz Máler, allerdings relativierte der Tourenleiter bereits jetzt und gab vor RICHTUNG Piz Máler. Wir fuhren mit dem Zug nach Sedrun, wo uns ein längerer Fussmarsch nach Surrein erwartete. Dort zeigte sich tatsächlich noch die Sonne, allerdings war es das letzte Mal an diesem Tag.
Wieder stiegen wir hoch durch einen tiefverschneiten Wald, allerdings war es heute deutlich wärmer und der Schnee entsprechend feuchter. Auch heute mussten wir wieder auf  Wildschutzzonen achten, während wir von der anderen Talseite, wo sich die Tiere wirklich aufhalten (würden), mit Dauerlärm aus dem Skigebiet beschallt wurden. Wir konzentrierten uns aber auf die unmittelbare Umgebung, zu schön war der Wald, in dem wir aufstiegen.


Auf der Alp Tgom legten wir eine Pause ein. In dieser Zeit erreichte uns auch der letzte Teilnehmer, der wieder umkehren musste, weil sein Schuh kaputt ging. Er lief in dieser Zeit zurück nach Sedrun, mietete einen anderen Schuh und hetzte uns nun hinterher. Im Gegensatz zu gestern löste sich der Nebel nicht auf, im Gegenteil, er wurde noch dichter und es begann zu schneien.

Wir beurteilten nun die Situation bei jedem Haltepunkt neu. Vor dem letzten Hang entschieden wir, dass wir noch auf diesen Gupf steigen und dann kehren. Dass dies auch ein richtiger Gipfel war, stellten wir erst dort oben fest, Pekahunter sei Dank. Allzu lange hielten wir uns nicht auf, wir verstauten die Felle im Rucksack und fuhren wieder hinunter. Entgegen den Befürchtungen war der Schnee sehr gut zum Fahren. Je weiter wir aber nach unten kamen, desto schwieriger wurde es. Der Schnee war feucht und tief, so dass man einfach irgendwie versuchte, ohne Beinbruch herunterzukommen. Nach dem Fussmarsch zurück nach Sedrun beschlossen wir die Tour standesgemäss mit einem durstlöschenden Getränk. Welches, muss wohl nicht gesagt werden.

Beinahe Piz Ault (2470 m)

Der Titel tönt es bereits an: Das Wetter war nicht besser geworden. Trotzdem bestiegen wir das Postauto nach Fuorns, wo wir einmal mehr die Skis aufschnallten. Wir stiegen den Sommerweg hoch durch den Wald, bis wir auf eine Kurve der Alpstrasse trafen. Dort zogen wir die Skis an und stiegen weiter durch den Wald hoch. Die Bäume waren mit Reif behangen, wunderschön anzuschauen.



Auf der Alp Puzzetta Sut kamen wir an einem Gebäude vorbei, das auch als Polarforschungsstation durchgehen würde.

Der Wald lichtete sich nun, nicht jedoch der Nebel. Im Gegenteil, der wurde immer dichter. Eine Vierergruppe kam uns entgegen, sie kehrten wegen dem Nebel um. Wir stiegen noch etwas höher, bis der Tourenleiter fand, dass, wer weiter will, doch bitte selber spuren soll. Es war schlichtweg nichts zu sehen, keine Konturen, kein Kontrast. Logischerweise opponierte niemand gegen den Vorschlag des Tourenleiters umzukehren. Wir lösten also die Felle von den Skis und fuhren wieder hinunter. Auch diesmal war der Schnee besser als erwartet. Sobald der Kontrast wieder besser wurde, war es ein Genuss zum Fahren. 




Im Wald und unter der Nebeldecke war die Sicht wieder gut. Schnell näherten wir uns Fuorns. Auf den letzten Schneeresten erreichten wir die Strasse. Und wieder hiess es Skier tragen. Im Dörfchen fand ich noch das B&B meiner Twitterkollegin @evasundin1.
Die Antwort auf meinen Tweet liess denn auch nicht lange auf sich warten:
Wer noch mehr über das B&B wissen will, findet Infos unter http://www.valmedel.ch.
Da das Postauto erst in mehr als einer Stunde fuhr, Fuorns kein Restaurant hat und wir nicht in der Kälte warten wollten, banden wir die Skis auf gingen der Strasse entlang bis Platta. Dort hatte es auch kein Restaurant (nur kaufen konnte man eines), aber inzwischen riss der Himmel auf und die Sonne wärmte uns. Nun hatten wir reichlich Zeit, uns zu verpflegen. Dabei konnten wir auch noch zwei Steinadler beobachten, die majestätisch ihre Kreise zogen. Der Piz Ault war aber immer noch im Nebel und blieb es auch den ganzen restlichen Tag noch. So zumindest redeten wir es uns ein. Glücklich, müde und zufrieden konnten wir nun die Heimreise antreten und den letzten Feiertag selber verplanen.


Fazit

Die erste Tour war hart für mich, war es doch die erste richtige Skitour in diesem Winter. Die 1650 Höhenmeter waren fast dreimal mehr als die bisher grösste Tour in diesem Winter. Aber all die Mühsal war es mehr als Wert. Endlich wieder auf einem Gipfel stehen, endlich wieder die grossartige Bergwelt bewundern! Nicht zu vergessen die völlig unterschiedlichen Landschaftstypen, die wir durchquerten. Viel abwechslungsreicher kann eine Skitour nicht sein. Auch die beiden anderen Skitouren waren trotz des schlechten Wetters ein tolles Erlebnis. Seit ich nicht mehr so häufig in die Berge gehe, ist mein Motto: Hauptsache draussen. 
Nicht zu verachten ist auch der Komfort, den man in einem Hotel hat. Eine Dusche nach der Tour ist halt doch äusserst angenehm. Die Hütte hatte ich jedenfalls nicht mehr vermisst. Aber ich hoffe schon, dass wir die geplanten Touren irgendwann mal nachholen können. Bei Verhältnissen, wie sie ein paar Tage später herrschten: Sonnenschein pur und mässige Lawinengefahr. Aber jedenfalls haben wir das Beste aus der Situation gemacht.

Biketour Hallwilersee reloaded

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Schon mal haben wir diese Tour gemacht (Tourentipp: Velotour am Hallwilersee). Das ist jetzt schon vier Jahre her, die Kinder fahren beide selber, beide mit neuen (resp. anderen) Bikes. Der Grössere hat nun eines mit 29"-Rädern, grösser als unsere! Der Charakter ist aber immer noch gleich: Alleine unterwegs von Reinach über Schwarzenbach und Ermensee bis Aesch, von da an Slalomfahren dem See entlang zwischen den Leuten durch. Und zurück mit dem Schiff ist immer gemütlich. Nur sollte man darauf achten, nicht an einem schönen, warmen Sommertag zu fahren, dann sind die Schiffe hoffnungslos überfüllt, für Bikes kein Platz mehr. Deutlich mehr Spass macht es am Saisonanfang im April.

Bei der Lüsch



Wildspitz und Rigi


 Abfahrt bei Schwarzenbach






Tja, wenn man mit mir unterwegs ist...



Die Laune ist ausgezeichnet

 Ermensee






 Am Hallwilersee







Die MS Seetal vor dem Homberg 
Innerschweizer Berg 
Biketour AM Hallwilersee, Junior, nicht IM Hallwilersee!

 Mit dem Schiff zurück




Geissflue mit Variante

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Nachdem wir letzten Herbst die Tour von der Salhöhe über die Geissflue bis Hauenstein und Trimbach unternommen haben, führte ich an diesem wunderbaren April-Sonntag eine Schar vom SAC Homberg auf einer leicht abgeänderten Route. Und wer meint, eine Wanderung zu führen, sei einfach: Ich musste feststellen, dass ich noch viel lernen!
Auf der Geissflue

Ich plante diese Tour so, dass wir mit Bahn und Bus hin- und zurückreisen mussten (die Hombergler sind generell eher aufs Auto fixiert). Das erste Hallo gab es dann in Aarau, als wir den Bus zur Salhöhe bestiegen: Am Steuer sass eine Club-Kollegin! Auf der Salhöhe entstiegen wir dem Bus und machten uns auf, nicht ohne vorher die beiden Nachzügler zu fragen, ob es auch ohne Kaffee geht. Denn bei den Senioren ist ein Leiter unten durch, wenn er nicht einen Kaffeehalt bieten kann. Nun denn, wir marschierten also los, hoch durch den Wald. Details zur Route findet ihr bei der Toure vom Herbst. Aber im Gegensatz zum Herbst beginnt nun alles zu spriessen, die Waldblumen wie Buschwindröschen und Schlüsselblumen blühten. Die Grenzverläufe sind hier auf der Geissflue verwirrend, ständig ist man wieder in einem anderen Kanton, zuerst Aargau, dann Solothurn, zum Teil noch Baselland.



Wir folgten der Route des Jurahöhenweges, unterwegs war dann auch die Mittagspause fällig. Auch hier musste ich noch lernen: Mach eine Checkliste zur Wahl des Pausenplatzes! Mein Vorschlag war nicht genehm. Man konnte zwar sitzen, aber es windete. Junge hätten einfach die Windjacke angezogen, aber Senioren... Wie ein Hund, der sich mehrmals um die Achse dreht, bevor er sich endlich hinlegt, suchten sie das perfekte Plätzlein. Und fanden es dann zum Glück.





Nach der Pause verabschiedeten sich dann schon bald zwei, die nach Rohr SO wollten. Wir verliessen kurz darauf den Jurahöhenweg. Steil führte der Weg hinab, nur um auf der anderen Hangseite genau so steil wieder anzusteigen. Und plötzlich standen wir vor einem Schloss!



Wir durchschritten den Gang und gelangten auf eine Terrasse, die einen grossartigen Ausblick auf das Aaretal bot. In der Ferne leuchtete der Alpenkranz in weiss. Das Schloss Wartenfels thront über Lostorf. Wer stilvoll heiraten oder sonst etwas feiern will, kann das Schloss, zu dem auch ein schöner französischer Garten gehört, mieten. 



Wir setzten unsere Wanderung fort, zuerst leider auf Asphalt, bald darauf aber wieder auf einem Feldweg. Die Kirschbäume standen in voller Blütenpracht, ebenso die Wiesen, die hier, an den steilen Hängen, noch sehr blumenreich sind. Bei Mahren schauten wir hoch zum Dottenberg: Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich weit die Vegetation war. Auf der Höhe des Dorfes, auf etwas 500 Meter, waren die Bäume schon weitgehend grün. Je höher man schaute, desto nackter waren sie. 



Noch einmal stiegen wir hoch in Wald, wo Bänke und Tische zu einer letzten Rast einluden. Bei einigen machte sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Währenddessen konnten wir den Vögeln lauschen. Da sangen die Amseln ihre wunderschönen Melodien, die Zilpzalpe zählten ihr Geld (zä-zä-zä-zä), Buchfinken markierten ihr Revier, und zwischendurch machten sich auch die Kohlmeisen bemerkbar. Jetzt ging es nur noch abwärts. Nach einer Waldstrasse bogen wir in einen schmalen Weg ein - Fabian spricht da von einem Singletrail - und konnten einen ersten Blick auf die Aare und Olten werfen. Beim Gehen raschelte es ständig, Eidechsen huschten davon. Vom Wald traten wir direkt auf die Strasse, der Wechsel von der Idylle zum hässlichen Moloch Verkehr war abrupt. Zum Glück verlief entlang der Aare ein abgetrennter Fussweg. Obwohl man das Gefühl hatte, gleich beim Bahnhof zu sein, zog sich die Strecke doch noch dahin. Aber schlussendlich konnten wir doch in den Zug steigen und unsere müden Glieder ausstrecken. Dies wäre im Auto nicht möglich gewesen.

Tourdaten

Strecke: Salhöhe - Geissfluegrat - Geissflue - Naturfreundehaus - Leutschenberg - Pt. 789 südwärts (kein Wegweiser) - Pt. 586 südöstlich steil hoch - Schloss Wartenfels - Mahren - Jeppensack - Chöpfli - Olten
Distanz: 16 km
Wanderzeit: 4 1/2 Stunden
Aufstieg: 500 Meter
Abstieg: 840 Meter
Einkehren: Salhöhe, Naturfreundehaus, Olten
(Das GPS hatte am Anfang Mühe, der Start war auf der Salhöhe)

Biketour im Luzerner Hinterland

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Meine inzwischen traditionelle Muttertagsvelotour hatte ich an einem April-Samstag mit einem SAC-Freund rekognosziert. Die Anforderungen sind jeweils hoch, es darf nicht zu viel Steigung haben, es sollte interessant sein, Abwechslung bieten uns so weiter. Und glaube, dass wir das gefunden haben.
Im Wauwiler Moos

Wir starten mit unseren Bikes auf dem Parkplatz meines Arbeitsgebers, dort hat es am Samstag genug Platz, um das Auto abzustellen. Wir fahren Richtung Mauensee, dem letzten verbliebenen von drei Seen, die nach der letzten Eiszeit entstanden. Nach der Durchquerung des Waldes fahren wir der Eisenbahnlinie Olten - Luzern entlang. Ein Bikepark bei St. Erhard lässt mich unweigerlich an meinen älteren Sohn denken. Wir werden wohl dann auf der Tour hier einen Halt einlegen müssen. Schnurgerade zieht sich die Strecke der Bahnlinie entlang bis Wauwil. Hier lohnt sich wiederum eine Pause, denn hier ist der Start des Archäologischen Lernpfades Wauwilermoos. Drei Nachbauten von Pfahlbauerhäusern sowie ein Infopavillon bringen uns die Steinzeit näher. Unter http://pfahlbausiedlung.ch/ gibt es noch mehr Wissenswertes. Nun könnte man dem Lernpfad folgen, wir sind ja aber auf einer Biketour. Also durchqueren wir das Wauwiler Moos, das mit dem Ronfeld ein spannendes Biotop aufweist, wo viele seltene Vögel leben oder zumindest rasten auf ihrer langen Reise. Ihr merkt, die Gegend alleine ist schon einen Ausflug wert.
Blick über das Wauwiler Moos in die Berge
Wir fahren weiter der Wigger entlang nach Nebikon. Es ist ein Dorf, wie es sie zu Hunderten im Mittelland gibt: Nicht sehenswert, also weiter fahren und die Natur suchen, denn deswegen sind wir unterwegs, nicht wegen Beton. Via Altishofen erreichen wir Dagmersellen, das ebenso schnell durchquert wird, und wir erreichen Reckenbühl, einem noblen Gehöft mit eigener Kapelle. Was sich genau dahinter verbirgt, ist nicht auszumachen. Jedenfalls ist das Gut mit einem schmideeisernen Tor geschützt, dahinter plätschert ein Brunnen.
Dagmersellen. Und schnell weiter fahren
Ein scheinbar nobles Gut bei Reckenbühl
Wir fahren weiter, vorbei an Feldern, wo der Löwenzahn in voller Blüte steht. Und erreichen die Buchser-Uffiker Weiherlandschaft mit dem Beobachtungsturm, wo wir uns mal eine Pause genehmigen. Leider ist der Turm jeweils nur am ersten Sonntag des Monats geöffnet. Zum Glück habe ich den Feldstecher dabei. Auf dem Weiher tummeln sich Haubentaucher, Stockenten, Blässhühner und Teichhühner. Dann taucht am Himmel ein Vogel mit langen, schmalen Flügeln und einem langen Schwanz auf, die Merkmale für einen Falken. Aber diesmal ist es nicht der relativ häufige Turmfalke, sondern er ist schwarz-weiss und hat rote "Hosen": Ein Baumfalke! Wunderschön, ich bin begeistert. Baumfalken bekommt man sonst eher selten zu Gesicht.
Weiher im Undermoos
Kurze Zeit später sind wir in Buchs, einem von vielen in der Schweiz. Es ist ein Bauerndörfchen, aber das wichtigste ist vorhanden: Ein Landmaschinen-, ein Auto- und ein Motorradreifenhändler. Man muss Prioritäten setzen. Das Zentrum bildet die sehenswerte St. Andreas-Kapelle. Nach einer kurzen Steigung fahren wir wieder auf einem Feldweg, nun mit Blick über das ganze Hürntal.
Nach Wolen, einem Weiler, steigt die Strasse an nach Knutwil, wir überqueren einmal mehr die Autobahn. Von Knutwil fahren wir hinunter ins Surental. Von da an kennen wir die Strecke wieder, fuhren wir doch an einer früheren Muttertagsvelotour schon der Sure entlang (Im Vorgarten der Alpen).
Blühende Wiesen und Bäume vor der Rigi
Im Surental
Damit war es nicht mehr weit bis nach Sursee. Noch ein letztes Mal die Autobahn überqueren, auf dem lauschigen Spazierweg fahren (ist auch für Fahrräder freigegeben) und zack, stehen wir mitten im Städtchen. Nun ist es Zeit für einen Kaffee. Da springt uns doch das Café Surchat ins Auge, das uns sofort anspricht. Zu recht. Der Kaffee ist sehr fein, die heisse Schokolade "Maison grand cru" sei die beste, die er je getrunken habe, meint mein Kollege. Nicht zu vergessen die sehr freundliche Bedienung. Rundum zufrieden bringen wir anschliessend die letzten Meter hinter uns und fahren wieder nach Hause.

Tourinfos

Strecke: Sursee - Wauwiler Moos - Nebikon - Altishofen - Dagmersellen - Undermoos - Buchs - Wolen - Knutwil - Surseer Wald - Sursee
Distanz: 3 Kilometer
Höhenmeter: 200 Meter
Zeit: 2 1/2 Stunden
Höhepunkte: Wauwiler Moos, Pfahlbauerhäuser, Weiherlanschaft Buchs-Uffikon, Alstadt Sursee

Eine spannende Weiherlandschaft

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Nachdem ich am Vortag mit meinem SAC-Kollegen hier vorbeigekommen war und zu Hause davon schwärmte, wollte die ganz Familie auch die Weiherlandschaft Buchs-Uffikon im Luzerner Hürntal besuchen. Nicht zuletzt, weil ich dort einen Baumfalken gesehen hatte.

Buchs liegt nordwestlich von Sursee und ist mit dem Bus erreichbar, die Frequenz ist allerdings (zumindest am Wochenende) nicht sehr hoch. Wir nehmen deshalb das Auto, zumal es auch wieder einmal bewegt werden musste, damit es keine Standschäden kriegt.
Wir parkieren bei der Kapelle St. Andreas, die quasi das Zentrum des Dorfes bildet. Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang zu den Weihern. Schon von der Strasse her entdecken wir ein Reh. Und noch eins. Ohne Hast machen sie sich davon.
Die Weiher entstanden während des Zweiten Weltkrieges, als wie vielerorts Torf abgebaut wurde zur Gewinnung von Brennmaterial. Inzwischen ist das Gebiet unter Naturschutz und wird vom NAVO Dagmersellen betreut.
Zuoberst auf einem Ast einer Traubenkirsche sitzt eine Goldammer und wirbt um ein Weibchen. Ein Hausrotschwanz sitzt kurz auf einem Pfahl vor uns, bevor er davon fliegt, eine Wacholderdrossel fliegt rätschend über uns hinweg. Der freigelegte Hürnbach mäandert lustig durch die Wiese, ein Stockentenpaar fliegt davon. Ast-, Stein- und Schilfhaufen bieten kleineren Tieren Unterschlupf. Die Weiher sind von Büschen und Bäumen umgeben, trotzdem kann man zwischendurch einen Blick auf das Treiben auf dem Wasser erhaschen. Blässhühner, Stockenten und Haubentaucher schwimmen drauf.
Im Schilf hören wir den monotonen, sägenden Gesang der Teichrohrsänger. Die Wiesen sind nun gelb, überall dominiert der Löwenzahn. Auf der Gegenseite des Rundgangs erblicken wir wieder den Rehbock.
Ein Beobachtungsturm lädt zur Rast ein, leider ist er aber abgeschlossen, da man scheinbar schlechte Erfahrungen gemacht hat. Respekt vor fremdem Eigentum scheint heutzutage ein Begriff zu sein, dessen Bedeutung nicht mehr klar ist. So sitzen wir auf dem Bänkli und naschen vom Lunch. Warum wir eigentlich hier sind? Vor allem, wie bereits erwähnt, wegen dem Baumfalken, den ich tags zuvor gesehen habe. "Gestern um diese Zeit tauchte er hier auf", sage ich und blicke gegen den Himmel. Und da kreist er tatsächlich! Sogar ein zweiter gesellt sich dazu, wohl ein Pärchen. Wir sind begeistert und können kaum den Blick lösen.
Mit der Gewissheit, wieder ein schönes Stück Natur entdeckt zu haben, kehren wir wieder zurück, nicht aber ohne in Sursee noch einen Halt einzulegen. Natürlich im Café Surchat.







Als die Ruedertaler (auch) als Posamenter arbeiteten

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Posamenter. Also ich musste auch zuerst nachschlagen, was das heisst. Und im Weberei- und Heimatmuseum Ruedertal in Schmiedrued konnte ich mir dann auch ein Bild machen von der Arbeit. Und die war hart, das Leben war kein Zuckerschlecken in diesem (damals) abgelegenen Tal.

Das Ruedertal wird sowohl wohlmeinend wie auch ein wenig abschätzig "das Aargauer Emmental" genannt. Wohlwollend wegen den schönen Hügeln und Wäldern, etwas abschätzig, weil die Leute hier sehr eigen sind und Freikirchen regen Zulauf haben. Zumindest war es mal so, oder man glaubte, dass es so sei. Item. Dass dieses kleine Tal aber auch eine interessante Geschichte hat, erfährt man im besagten Museum, das im ehemaligen Schulhaus untergebracht ist. Bandweberei im Auftrag der Bally Bandfabrik und anderen war ein willkommener Nebenerwerb.
In der Stube der Bauernhöfe stand ein Webstuhl, an dem am Abend weiter gearbeitet wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auf Geheiss von Bally der Strom ins Ruedertal gebracht, was von den Einheimischen lange bekämpft wurde, da diese "neumodische Kraft Teufelszeug" sei. Man vertraute lieber der Wasserkraft, was auch der Grund ist, weshalb die alten Häuser im schattigen Talboden stehen und nicht an den sonnigen Hängen. Aber man beugte sich der Macht und den Umständen. Die Webstühle gehörten den Heimarbeitern, die Elektromotoren finanzierte die Bally vor. Allerdings mussten die Posamenter die Schulden abstottern. 100 Franken kostete so ein Motor, was eine gewaltige Summe war damals. Nun stehen drei dieser mechanischen Webstühle im Museum, eine Frau, die das alles noch miterlebt hat erzählt, wie es damals war. Da war für die Kinder nichts mit spielen, da wurde nach der Schule gearbeitet. Es ist erstaunlich, wie schnell und präzise diese Maschinen arbeiten, denn jede einzelne wird nun vorgeführt.Aber die Webstühle waren auch laut. Wie das tönt, wenn alle drei arbeiten, kann man diesem Video entnehmen:

Einer der Webstühle war bis 1985 in Betrieb! Nach und nach wurden alle verschrottet, für das Museum konnten einige gerettet werden. Die Kinder mussten damals die Fadenspulen wickeln, wofür es auch wieder Maschinen gab.

Im Treppenhaus des Museums findet man die Jahresausstellung zum Thema "Post im Ruedertal". Da es im Ruedertal seit rund zehn Jahren keine Poststelle mehr gibt, ergänzen nun verschiedene Relikte die Ausstellung. Alte Postkarten zeigen eine vergangene Welt. Zum Beispiel wurde die Ablösung der Pferdekutsche durch ein Motorfahrzeug gefeiert.


Auch Geräte, die man heute nicht mehr kennt, sind ausgestellt.



Im nächsten Stock finden wir eine komplette Schuhmacherwerkstatt vor. Spannend, aus wie vielen Teilen so ein Schuh besteht. Jedenfalls ein qualitativ hochwertiger, wie sie früher hergestellt wurden.






Im selben Raum ist auch ein kleines Café eingerichtet, das von Freiwilligen des Vereins geführt wird. Da erfährt man im Gespräch mit ihnen noch viele interessante Fakten. Im Dachgeschoss finden wir die Uhr des Schulhauses Schiltwald (wo der Roman "Schilten" von Hermann Burger spiel) vor sowie eine Schmiedewerkstatt.

Ochseneisen


Nun wurden wir gefragt, ob wir die Modelleisenbahnanlage auch noch sehen möchten. Ja, klar! Also, alle Treppen runter, am Eingang nimmt uns der Sohn des Vereinspräsidenten in Empfang und führt uns aussen rum in den Keller. Dort steht eine grosse Spur-0-Anlage, die der Junge uns voller Stolz vorführt.


Nach dieser Demonstration kehrten wir in die Kaffeestube zurück für eine kleine Stärkung. Und weitere spannende Geschichten zu erfahren. Ach ja: Posamenter sind übrigens Bandweber.

Info

Das Museum ist zwischen März und Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 - 16:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, aber Spenden sind willkommen, denn das Museum wird von einem Trägerverein geführt. Mehr unter http://www.webereimuseum.ch/.

Klettern mit Kindern um Meiringen

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Meiringen ist so was wie die "Hauptstadt der Kletterer". Auf kleinstem Raum findet man alle möglichen Spielarten und Schwierigkeiten der Kletterei, von Klettergärten für Anfänger bis zu den extremen Mehrseillängenrouten an den Wendenstöcken. Zum Saisonanfang fühlen wir uns eher zu ersteren hingezogen.
Blick auf Meiringen vom Klettergarten Rotsteini aus

Was es nicht alles zu klettern gibt um Meiringen herum: Die Klettergärten, die Engelhörner, das
Topklettergebiet unserer Grossväter, locken auch heute noch mit modernen Klettereien, die Extremrouten an den Wendenstöcken, die einfachen Mehrseillängenrouten im Steingletscher am Susten, die Reibungsklettergebiete der Handegg mit dem Klassiker "Fair Hands Line", die einfachen Platten am Räterichsbodensee, die extremen Reibungsklettereien des "El Dorado" am Unteraarstausee. Und ob Granit oder Kalk, man findet beides in Hülle und Fülle. Wir entscheiden uns aber für das Naheliegendste: Den Klettergarten Rotsteini. Dieser liegt zwischen Meiringen und Hasliberg Hohfluh und ist gut zu Fuss in einer halben Stunde erreichbar. Direkt an der Waldstrasse (mit Motorfahrzeugverbot) liegt ein grosser Felsblock. An diesem gibt es mehrere einfache Routen für Anfänger. Das Gelände ist überschaubar und es gibt auf der Strassenseite keine Absturzgefahr, so dass man auch problemlos Kleinkinder mitnehmen kann (aber Vorsicht wegen den Bikern, die hier zahlreich vorbei fahren). Wir entscheiden uns jedoch für den oberen Felsen, der ebenfalls Routen für Anfänger bereithält, aber auch Kletterer anspricht, bei denen erst bei 6c Schluss ist. Das Gelände hier ist nicht mehr kindertauglich, es besteht Absturzgefahr, die mit einem Seilgeländer etwas entschärft wurde.




Obwohl hier sehr viel geklettert wird, ist der Fels gut und griffig, nicht abgespeckt, wie man es von den Juraklettergärten her kennt. Die Wand ist zweigeteilt, die untere Hälfte weist einfache Routen um 4 auf, die obere die erwähnten Routen der schärferen Gangart. Zum Einklettern wählen wir eine gut strukturierte Länge. Löcher, Seitgriffe, Aufleger, Leisten, alles wird uns geboten. Es ist ein wahrer Genuss, hier zu klettern! Am gut eingerichteten Stand können wir wieder abseilen. Die Kinder können hier ebenfalls problemlos klettern. Am rechten Rand des Klettergartens zieht sich eine Route hoch bis zuoberst, die Schwierigkeit liegt bei 5a. Die Kletterei ist auch hier sehr abwechslungsreich und schön. Fabian klettert diese ebenfalls bis zur Hälfte im Vorstieg. Was bisher nicht erwähnt wurde: Die Aussicht! Von diesem Felskopf, der aus dem Wald herausragt, hat man eine wunderbare Aussicht auf Meiringen und die Engelhörner. Man hat nun die Wahl, wieder abzuseilen (was nicht empfehlenswert ist, wenn noch andere Leute hier klettern) oder abzusteigen.
Nachdem sich nun auch andere Gruppen eingefunden haben, ziehen wir uns wieder zurück und gehen zum ersten Felsen an der Strasse. Wir klettern an der Seite, wo etwas schwierigere Routen eingebohrt sind. Viel geklettert wird hier scheinbar nicht, die Griffe sind noch dreckig und mit Spinnweben überzogen. Macht nichts. Nach etwa drei Routen haben wir genug und kehren zurück.




Wenn es regnet

Am folgenden Tag regnet es. Noch. Denn schon bald einmal wird es schneien, aber das wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir fahren deshalb mit der Seilbahn nach Meiringen und suchen die dortige Kletterhalle auf, der nun auch eine Boulderhalle angegliedert ist. Die Kletterrouten sind hoch, ungefähr 16 Meter, und in allen Schwierigkeitsgraden. Die Halle ist ideal, um einen Regentag im Haslital zu überstehen.
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